Am 10. Oktober 2009 bin ich diese Strecke mit ein paar Freunden erstmals gepaddelt. Eine gute Einsatzstelle ist der Steg des Saarburger Ruderclub e.V. 1925 auf der rechten Seite der Saar. Gegenüber der Einsatzstelle thront hoch über der Saar die Ruine der Saarburg, die der Stadt ihren Namen gab. Die einst stolze und mächtige Burg, eine der ersten und schönsten Höhenburgen des Westens, ließ Graf Siegfried von Luxemburg 963 erbauen. In Luxemburg hatte Siegfried seine Residenz, Saarburg war für ihn wichtiger strategischer Stützpunkt im Südosten seiner Besitzungen. Von dort hat man wohl einen atemberaubenden Blick über das Saartal; eine Besichtigung haben wir uns aber für einen späteren Besuch aufgehoben.
Nach dem Einsetzen sind wir zunächst einige Meter flussauf gepaddelt, um auf der gegenüberliegenden Seite in den Leukbach einzufahren. Vorbei an den Mühlrädern der Hackenberger Mühle nähern wir uns einem besonderen Schauspiel. Mitten im Ort stürzt sich der Leukbach tosend über mehrere Felskaskaden rund 17 Meter in die Tiefe. So paddelte ich hier völlig überraschend mitten in der Stadt in der Nähe des Buttermarkts vor den größten innerstädtischen Wasserfall Europas. Ursprünglich floss die Leuk durch den heutigen Stadtteil Niederleuken, also um die Stadt herum und speiste dort Fischteiche und die Burggräben der „Saarburg”. Im 13. Jahrhundert bettete man den Bach kurzerhand um, damit genügend Löschwasser in der Stadt vorhanden war. Gleichzeitig baute man die Mühlen im Talkessel am Fuße des Wasserfalls. Mit Hilfe der Wasserkraft wurden die Wasserräder der Stadtmühlen betrieben, heute Museum Hackenberger Mühle, und die der kurfürstlichen Mühle (1657). Die Original Hackenberger Mühle stammt aus dem 13. Jahrhundert. Der Mühlenkomplex umfasst drei hintereinander gestaffelte Mühlen.
Nachdem wir diese Sehenswürdigkeit aus unserer besonderen Perspektive genug bestaunt hatten, ging es zurück auf die Saar und nun flussabwärts. Dieses Stück der Saar gehört zur Großschifffahrtsstraße Saar, die nach langer Planungs- und Bauzeit am 28. Oktober 1987 eingeweiht wurde und ursprünglich bei Saar-km 59 in Dillingen endete. Der schiffbaren Saar folgen wir für knapp vier Kilometer, bevor wir am rechten Ufer anlegen, um unsere Boote mit den Bootswagen zum Altwasser zu transportieren. Eine gute Gelegenheit für eine ausgedehnte Pause.
Die anschließende Fahrt auf dem Altarm führt uns durch eine nahezu unberührte Natur, wo sich kleine Stromschnellen mit ruhigem Wasser abwechseln. Mit knapp acht Kilometern Länge ist dies der schönste Abschnitt der heutigen Tour. Bei km 4,7 erreichen wir wieder die schiffbare Saar und folgen dieser bis unmittelbar vor der Mündung in die Mosel. Am linken Ufer gibt es mehrere Möglichkeiten zum Aussetzen. Auch das Abstellen der Fahrzeuge ist hier kein Problem.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich noch einmal bei Sandra und Heiko für die Organisation dieser schönen Paddeltour bedanken.