In den ostschwedischen Schären von Tyrislöt Fiskehamn bis Stegeborg Fähre (25 km)

 

Im Juli 2009 haben wir einige Tage auf dem spektakulär gelegenen Tyrislöt Camping auf der Schärenhalbinsel Norra Finnö (Archipel Sankt Anna) in Östergötland verbracht. Der Platz ist ein hervorragender Ausgangspunkt für Touren in den ostschwedischen Schären vor Söderköping. Er liegt an einer 600 m breiten Einschnürung der Halbinsel und bietet zwei Zugänge zum Meer: am Strand des Campingplatzes in Richtung NW und am Fischerhafen in Richtung SO. Wer kein eigenes Boot dabei hat, kann sich die komplette Ausrüstung bei einem Verleiher unweit des Campingplatzes leihen. Hier werden gleichzeitig in einem kleinen Laden Lebensmittel, Karten und andere Dinge für Reisende angeboten. Das liebevoll eingerichtete und in ehrenamtlicher Arbeit betriebene Sankt Anna Skärgårds Museum bietet einen guten Einblick in das schwierige Leben in der Gemeinde Sankt Anna im 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Für meine Tour wählte ich die Strecke vom Hafen zum Stegeborg Slot. Für die wenigen Meter vom Campingplatz zum Hafen habe ich den Bootswagen genutzt. Das Einsetzen an einer schrägen Rampe bereitet keine Probleme. Vom Hafen aus wende ich mich nach rechts und folge der Küste der Halbinsel in Richtung SWW. Zahlreiche Wochenendhäuser und Stege säumen die Küste, welche nach 1,5 km nach NWW schwenkt. Weiter geht die Fahrt durch den Korsfjärden, wo ich einige vorgelagerte Inseln an Steuerbord liegen lassen. Der Motorbootverkehr nimmt stetig zu und mir begegnen auch vier Kajaks. Nach sechs Kilometern taucht hinter der Insel Holma die Brücke über den Langnöströmen in der Ferne auf. Nun fahre ich fast in Richtung N auf die Brücke zu. Eine halbe Stunde später lädt das Café am Vandrahem Sankt Anna, welches am linken Ufer unterhalb der Brücke liegt, zu einer kurzen Rast. Für meinen Geschmack haben hier aber schon zu viele Ausflügler mit ihren Motorbooten angelegt, so dass ich noch die 2,5 km bis an die Nordsitze Öudden paddle. Hier ziehe ich mein Boot auf eine Felsnase und beobachte während meiner Brotzeit den regen Bootsverkehr an dieser nur 100 m breiten Engstelle.



Nach der Pause geht es weiter in Richtung NWW. Zwischen den Inseln im Trännöfjarden und Merumsfjarden hindurch suche ich mir meinen Weg nach Stegeborg. Unterwegs begegne ich noch zwei Ruderbooten einer Jugendgruppe des SRSV Plön, die ich am Vortag in Söderköping beim Schleusen im Göta-Kanal während einer Stadtbesichtigung gesehen hatte. Den Turm der Schlossruine kann ich schon frühzeitig sehen; vor dem Ziel muss ich aber noch ein Stück in Richtung NW paddeln, um die Landzunge Karlskronen zu umrunden. Die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 7 kn lässt mich das Tempo ein wenig drosseln ;-) Das ist aber kein Problem, da ich am linken Fähranleger meine Tour beende.

Mit meinem Shuttle-Bunny kann ich mich auf der Terasse des örtlichen Restaurants bei Kaffee und Kuchen mit Fjordblick stärken, bevor wir die Schlossruine besichtigen. Diese alte Festung aus dem Jahre 1320 liegt strategisch günstig an der schmalsten Stelle des Fjords. Während der Vasa-Dynatie hat sie weiter an Bedeutung gewonnen. Im 17. Jahrhundert war sie Verwaltungssitz des Schärenhofs von Östergötland, bevor sie im 18. an Bedeutung verlor und zum Schluss als Steinbruch missbraucht wurde.

Bilder sind besser als tausend Worte! Wer mag, kann sich den GPS-Track der Tour gerne auf Goole-Earth ansehen: Sankt Anna.kml

 

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