Sommerliche Kanutour auf der Roer/NL von Vlodrop bis Roermond (20 km)

 

Die Roer ist der ca. 22 km lange Abschnitt der Rur, der auf niederländischem Staatsbebiet verläuft. Des öfteren bin ich schon auf der Rur gepaddelt, so z.B. von Gut Reichenstein bis Widdau, von Heimbach bis Obermaubach oder von Linnich bis Orsbeck, aber noch nie auf dem letzten Stück jenseits der Niederländischen Grenze. Da ich in solchen Fällen gerne neugierig bin, habe ich mich von der Genehmigungspflicht für diesen Abschnitt nicht abschrecken lassen. Nach einiger Internet-Recherche fand ich heraus, dass für die Zeit vom 1. Juni bis zum 1. Oktober eines jeden Jahres Genehmigungen für täglich bis zu 2 mal 20 Boote erteilt werden, wovon die erste Hälte um 10 Uhr und die andere Häfte um 14 Uhr starten muss. Mit ein wenig niederländischen Sprachkenntnissen kann man die Genehmigung leicht online bei der waterschap Roer en Overmaas beantragen. Gebühren fallen dabei nicht an.

 

Mir ist es zumindest gelungen, eine Genehmigung für eine Kanufahrt mit 20 Booten am 27. Juni 2010 um 10 Uhr zu bekommen. Die Tour hatte ich im KWC Grefrath 1983 e.V. als Vereinsfahrt ausgeschrieben; zusätzlich habe ich noch ein paar Freunde und Bekannte eingeladen, uns zu begleiten. Trotz des guten Wetters waren wir dann aber “nur” mit 17 Kanuten am Start. Wegen des um 16:00 beginnenden Fussballspiels (Weltmeisterschaft in Südafrika - Deutschland gegen England im Achtel-Finale) haben wir leider keine 20 Boote aufs Wasser gebracht. Auf dem Weg zum Start haben wir zwei leere Autos am Ziel in Roermond (im Navi “Maastrichter Weg, Roermond” eingeben; die Aussatzstelle liegt zwischen der Roer und der Shell-Tankstelle) abgestellt. Die Einsatzstelle (fürs Navi: Tussen de Bruggen, Vlodrop) liegt an einem Parkplatz direkt neben einem Bauernhofcafé/Hofladen. Das Einsetzen nahm einige Zeit in Anspruch, da es immerhin 14 Boote an den etwas hinderlichen vier Pfählen vorbei mussten. Zudem sollte die Gruppe ja eng beieinander bleiben, um die Störung der Natur so gering wie möglich zu halten.

 

 

Unterwegs auf dem Wasser bestätigte sich dann, was wir erwartet hatten: schöne Paddelei auf einem naturnahen Fluss, der in vielen Kurven durch Wald und Wiesen mäandert. Die Uferbeschaffenheit wechselt häufig von Abbruchkanten mit sandigen Steilufern, Kiesbänken, Wiesen, Wald und ins Wasser ragenden Büschen und Bäumen. Die Strömung war trotz des niedrigen Wasserstands gut spürbar; Wassertiefe und Flussbreite wechselten ebenfalls häufig. Vorausschauendes Paddeln war auch wegen einiger im Wasser liegender Äste und Bäume ratsam; ein Baumhindernis versperrte fast den ganzen Fluss und konnte nur vorsichtig am linken Ufer passiert werden.

 

Etwa nach der halben Strecke erreichten wir den einzigen zulässigen Pausenplatz an der Kirche in St. Odilienberg. Das Aussteigen ist hier etwas beschwerlich, da das Ufer sehr steil und mit Steinstufen für Riesen versehen ist. Bei der gleißenden Sonne waren wir froh, dass einige Bäume Schatten spendeten. Konrad nutzte die Zeit zum Grillen auf dem Gasgrill, andere vertraten sich die Beine bei einem kleinen Ortsrundgang.

 

Nach der Pause ließen wir uns erst einmal treiben, weil ein Teilnehmer seinen Hut am Pausenplatz vergessen hatte. Die Landschaft wurde nun etwas offener. Schwäne waren mit ihren Jungen unterwegs und Pferde kamen auf den Sandbänken bis ans Wasser. Scheller als wir erwartet hatten, näherten wir uns Roermond mit einigen malerischen Gärten. An der Flussteilung (links geht eine gesperrte Fischtreppe ab) wurden wir auf das baldige Ende der Tour hingewiesen. Zwischen Eisenbahnbrücke und Strassenbrücke liegt die Aussatzstelle am linken Ufer. Das Tor der Zufahrt war nicht gesperrt und ermöglichte uns ein bequemes Verladen der Boote, nachdem wir die Autos nachgeholt hatten.

 

Es war eine Kanutour, die ich gerne wiederholen möchte, und es war noch nicht vorbei:

 

Auf dem Rückweg hörten wir, wie Sebastian Vettel den “Großen Preis von Europa” gewann und wir waren noch zeitig genug zu Hause, um die zweite Halbzeit beim 4:1 gegen England zu sehen. Eine wunderbare Sommertag klang dann mit abendlichem Grillen aus. Das ist nicht mehr zu toppen!!!

 

Weitere Bilder und Videos von der Tour gibt es unter:

 

Fotos von Konrad

 

Video von Michael

 

 

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